Die chronische thromboembolisch pulmonale Hypertonie (CTEPH)

Inzidenz von chronischer thromboembolischer pulmonaler Hypertonie nach Lungenembolie

Die CTEPH ist eine relativ häufige, schwere Komplikation einer Lungenembolie.

Die chronische thromboembolisch pulmonale Hypertonie (CTEPH) ist mit einer hohen Morbidität und Mortalität vergesellschaftet. Wissenschafter der Universitätskliniken Padua, Amsterdam, Maastricht, Washington und des Swedish Medical Center in Seattle führten eine prospektive Langzeitbeobachtungsstudie zur Beurteilung der Inzidenz der symptomatischen CTEPH bei konsekutiven Patienten mit einer akuten Episode von Lungenembolie ohne vorausgegangene venöse Thromboembolie durch. Patienten mit ungeklärter, persistierender Dyspnoe während des Beobachtungszeitraums wurden einer transthorakalen Echokardiographie unterzogen und – bei positivem Befund – wurde eine Lungenperfusions- und Ventilationsszintigraphie sowie eine pulmonale Angiographie angeschlossen. Das Vorliegen einer CTEPH galt als gesichert, wenn der systolisehe und mittlere Pulmonalarteriendruck 40 mmhg bzw. 25 mmhg überstieg, der pulmonale Kapillarverschlussdruck normal war und angiographische Anhaltspunkte für eine Erkrankung bestanden.

Die kumulative Inzidenz von symptomatischer CTEPH betrug 1,0% nach 6 Monaten, 3,1% nach 1 Jahr und 3,8% nach 2 Jahren. Unter den Patienten, für die Beobachtungsdaten über einen Zeitraum von mehr als 2 Jahren vorlagen, wurden nach 2 Jahren keine Fälle dokumentiert. Folgende Faktoren erhöhten das Risiko für eine CTEPH: eine vorausgegangene Lungenembolie, ein jüngeres Lebensalter, ein ausgeprägterer Perfusionsdefekt sowie eine idiopathische Lungenembolie bei der Vorstellung.

Die CTEPH ist eine relativ häufige, schwere Komplikation einer Lungenembolie. Diagnostische und therapeutische Massnahmen für einen frühzeitigen Nachweis und für die Prävention der CTEPH sind nach Meinung der internationalen Wissenschaftergruppe erforderlich.

[@uelle N Engl J Med 2004;350:2257-64.]
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