Die Suche nach Warnsignalen für Krebs

Das Grazer Zentrum für Biomarkerforschung in der Medizin widmet sich der Identifikation und Validierung von personalisierten Biomarkern für Krebs und andere Krankheiten.

Lungenhochdruck diagnostizieren Zurzeit arbeitet Natalie Bordag gemeinsam mit ihrem Team – Andrea Olschewski vom Ludwig-Boltzmann-Institut für Lungengefäßforschung, Horst Olschewski von der Med-Uni Graz und Christoph Magnes von Joanneum Research – an der Entwicklung einer Biomarkermessung zur Diagnose von Lungenhochdruck. Diese schwere und seltene Lungenerkrankung geht mit unspezifischen Symptomen wie Luftnot bei Belastung einher, weshalb sie meist lange nicht erkannt wird. Unbehandelt sterben Patienten im Schnitt in weniger als drei Jahren. Nun ist es den Forschern gelungen, eine Gruppe von chemisch sehr ähnlichen Molekülen als Marker zu identifizieren. „Damit wäre es erstmals möglich, an Lungenhochdruck Erkrankte mit einem Labortest von Gesunden zu unterscheiden“, sagt Bordag. Eine europäische Patentanmeldung wurde bereits vor einem Jahr eingereicht, die Forschung zur frühzeitigen Diagnose dieser Krankheit, die Menschen jeden Alters und auch Kinder treffen kann, geht aber weiter. Am Ende der Arbeit soll ein leicht anwendbarer, gezielter und minimalinvasiver Biomarker zur Verfügung stehen. Da ein Verdacht auf Lungenhochdruck zurzeit nur mit dem sehr invasiven und nicht ungefährlichen Einsatz eines Herzkatheters überprüft werden kann, knüpfen sich große Hoffnungen an die neue Diagnosemethode.

[@uelle: Doris Griesser, 3.4.2017 – derstandard.at]
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