Ferien, Flugreisen auch mit Sauerstoff (CH)

Reisen ins Ausland mit Sauerstoff ?

Die zuständige Lungenliga hilft gerne bei der Koordination von Ferien im Ausland. Aber auch die Zulieferer von Sauerstoff bieten einen entsprechenden Service an. Damit die Ferienfersorgung gut organisiert werden kann, müssen die Angaben mindestens 3 Wochen in voraus bekannt gegeben werden können.
PanGas: +41 62 748 15 00
Carbagas Homecare: +41 31 950 51 28

Carbagas -Ferienversorgung:
VitalCard ist eine Organisation von VitalAire, welche es sauerstoffabhängigen Patienten ermöglicht, internationale Reisen zu unternehmen, respektive Ferien im Ausland zu machen.

Zur Zeit sind der Organisation 11 Länder angeschlossen:
– Deutschland- Griechenland
– Österreich- Italien
– Belgien- Marokko
– Spanien- Portugal
– Frankreich- Tunesien
– Schweiz

Weitere Partner sind in Verhandlung:
– Dänemark- Niederlande
– Schweden- Kanada

Leistungen

Die Vereinbarung umfasst die Erbringung folgender Leistungen, welche zum Teil (Abschnitte d und f) von Mondial Assistance garantiert werden, einem weltweit tätigen Anbieter u.a. von administrativer Unterstützung aller Art (siehe auch www.mondial-assistance-group.com).

  1. Unterstützung bei der Organisation der Reise des Begünstigten, und Information über die Transportbedingungen
    Sauerstofftherapie:
    – Lieferung CE-konformen Materials an den Aufenthaltsort, regelmässiger Unterhalt und Desinfektion unter Berücksichtigung der Regeln der Guten Hygienepraxis
    – Versorgung mit Sauerstoff medizinal
  2. Instruktion des Begünstigten über die Bedienung der zur Verfügung gestellten Geräte
  3. Bekanntgabe einer Telefonnummer, die es dem Begünstigten erlaubt
    24 h am Tag einen Ansprechpartner in seiner Muttersprache zu erreichen, welcher ihm wiederum folgende Kontakte vermitteln kann:
    – Einen lokalen Ansprechpartner (Callcenter Homecare resp. Notdispositiv CARBAGAS ausserhalb der Bürozeiten) im Falle technischer oder lieferbedingter Probleme
    – Einen Arzt im Falle eines medizinischen Notfalls
  4. Unterstützung beim administrativen Vorgehen zur Vergütung der durch die lokalen Dienstleister erbrachten Leistungen
  5. Empfang des Begünstigten bei seiner Ankunft und Transfer zu seinem Aufenthaltsort
  6. Versorgung mit Verbrauchsmaterial:
    – Sauerstoffbrillen
    – Befeuchterflaschen

! Achtung ! Diese Kosten werden nicht von der Krankenkasse übernommen
Es gibt nur eine kostenlose Ferienlieferung in der Schweiz pro Jahr.

Bei Sauerstoffkonsentratoren gibt es im Normalfall keine Probleme. Es muss eigentlich nur die Stromversorgung geprüft werden 220V?

Bei Flüssigsauerstoff und speziell bei Flugreisen mit Sauerstoff wird das Ganze aber etwas spezieller. Jeder einzelne Fall muss deshalb auch einzeln betrachtet werden können. Hier aber einige generelle Informationen:

Das Strassenverkehrsgesetz (Schweiz und Europa) verbietet diese Art von Transport nicht, solange die gesetzlichen Freigrenzen eingehalten werden. Gleichwohl ist auch unter dieser Limite im Falle eines Unfalles die Gefahr einer Sauerstoffanreicherung i Fahrgastraum auch unter Berücksichtigung aller Sicherheitshinweise sehr gross.
Aus diesem Grund empfehlen die Lieferanten von flüssig Sauerstoff keinen Transport in privaten Personenwagen oder Reisecars zu transportieren.
Ev. müssen Sie eine Erklährung ausfüllen um die Lieferanten von jeder Haftung zu entlasten.


Die European Lung Foundation hat alle europäischen Fluggesellschaften nach deren Bedingungen für eine zusätzliche Sauerstoffversorgung in Flugzeugen befragt und die Ergebnisse in einer Datenbank veröffentlicht. Diese Datenbank wurde jetzt von der Deutschen Atemwegsliga e.V. übersetzt und ist ab sofort im Internet auf Deutsch verfügbar.

Konsultieren Sie die Datenbank zu Flugreisen, um die Sauerstoffregelungen der wichtigsten europäischen Fluglinien zu überprüfen

Wie die Liga meldet, untersagen etliche Fluggesellschaften zum Beispiel die Mitnahme eines Sauerstoffvorrates an Bord. Betroffene müssen sich dann darauf verlassen, dass Sauerstoff zur Verfügung gestellt wird. Die Bedingungen für die Bereitstellung variieren zwischen den einzelnen Fluggesellschaften stark. Unter Umständen ist die Sauerstoffanwendung auch nur bei Start und Landung verboten. Einige Fluggesellschaften gestatten die Mitnahme von Gasdruckflaschen oder Verwendung tragbarer Sauerstoffkonzentratoren, die Sauerstoff von Raumluft trennen. Allerdings kann dies auf bestimmte Flugzeugmodelle beschränkt sein

Flugreisen:

Bei Sauerstoffbedarf auf Flugreisen muss dies mit der jeweiligen Fluggesellschaft besprochen werden. Meistens ist dies eine sehr teure Angelegenheit und kann von einer Airline zur anderen sehr unterschiedlich sein.

Achtung genügend Zeit einberechnen! Der Arzt muss auch noch einen Teil des Formulares ausfüllen.

Auszug aus einem Briefwechsel mit SWISS:

Die Sauerstoffgabe kann in Mengen von 2 oder 4 Litern pro Minute, kontinuierlich oder nur im Bedarfsfall erfolgen. Der Verabreichungsmodus sollte vom behandlenden Arztes des Passagiers festgelegt werden.
Nach der Landung kann der Passagier wieder den eigenen Sauerstoff benutzen. Für einen längeren Aufenthalt im Transit kann ebenfalls Sauerstoff zur Verfügung gestellt werden. Für Passagiere, die Sauerstoff benötigen, muss in jedem Fall möglichst frühzeitig vom behandelnden Arzt ein Formular (sog. INCAD) ausgefüllt (inkl. Flugnummer und ? Datum) und an uns geschickt werden.
Auf Grund dieser Angaben und ev. nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt, wird von den Aerzten der SWISS Medical Services beurteilt, ob der Passagier grundsätzlich flugtauglich ist.
Mit dem Formular können nebst Sauerstoff auch anderes medizinisch Erforderliches, wie Rollstühle, spezielle Mahlzeiten, etc. angefordert werden.

 

Luftverhältnisse in Flugzeugen
Allgemeines

Die Sicherheit der Menschen beim Fliegen hängt von den Piloten, der Kabinencrew, den Technikern, dem Flughafenpersonal einschliesslich dem Sicherheitspersonal und natürlich den Fluglotsen ab. Hier kann ein Passagier so gut wie keinen Einfluss nehmen.

Aber es ist relativ unbekannt, dass pro Jahr, vor allem bei Fernflügen, einige hundert Personen auf Grund gesundheitlicher Probleme ihr Leben verlieren.

Eine Reihe von Faktoren, die zu gesundheitlichen Schäden bis hin zum Tod führen können, lassen sich durch vernünftiges und aufgeklärtes Handeln grösstenteils vermeiden. Dabei bestehen die Hauptursachen für gesundheitliche Schäden beim Fliegen – von Unfällen abgesehen – im wesentlichen im Auftreten von Economy-Class-Thrombosen und in Problemen auf Grund der Luftverhältnisse, vor allem dem erniedrigten Luftdruck.

Luftdruck

Der Luftdruck, also die Kraft der über der Erde liegenden Lufthülle pro Fläche, beträgt im Mittel auf der Erdoberfläche 1,013 bar.
Dabei wird ein Druck von 1 bar von einer Kraft von 100.000 Newton (N) auf einer Fläche von 1m2 erzeugt.
Es sei erwähnt, dass in der Medizin der Blutdruck oft noch immer in Millimeter Quecksilber (mmHg) gemessen wird. Dabei gilt:
1 bar = 750 mmHg (Torr)
Der mittlere Luftdruck in Meereshöhe rechnet sich dann wie folgt um:
1,013 · 750 mmHg = 760 mmHg.

Aus technisch-wirtschaftlichen Gründen herrscht in Flugzeugen bei Langstreckenflügen, also in Höhen zwischen ca. 10.000 m und 13.000 m ein Druck, der dem in einer Höhe von ca. 2.000 m bis 2.500 m entspricht. Geht man beispielsweise von einem Druck entsprechend einer Höhe von 2.000 m aus, dann herrscht in der Maschine ein Druck von rund 0,6 bar.

Mögliche Probleme

Aufgrund des erniedrigten Drucks in den Flugzeugen wird dem Körper pro Atemzug weniger Sauerstoff zugeführt als auf der Erdoberfläche. Für gesunde Menschen ist dieser Unterdruck praktisch kaum merkbar, vor allem auch deshalb nicht, da während eines Fluges praktisch keine körperlichen Arbeiten erforderlich sind. Ausgenommen davon sind möglicherweise beim Start und der Landung Druckgefühle in den Nasennebenhöhlen sowie in den Ohren, bis hin zu leichteren Kopfschmerzen.

Passagiere mit Lungen-Ventilationsstörungen, mit einem gestörten Sauerstofftransfer oder einer Anämie können jedoch aufgrund des verringerten Sauerstoffpartialdrucks hypoxisch werden. Unter Hypoxie versteht man eine Erniedrigung des Sauerstoffpartialdrucks im arteriellen Blut bzw. eine verminderte Sauerstoffversorgung des gesamten Organismus oder einzelner Organe. Auch Passagiere mit einer pulmonalen Hypertonie, also einem erhöhten Blutdruck im Lungenkreislauf, sowie mit einer Herzinsuffizienz sind gefährdet. In diesen Fällen sollte vor einem längeren Flug unbedingt ein Arzt zu Rate gezogen werden. Falls erforderlich, kann in solchen Fällen dem betroffenen Passagier während des Fluges sogar eine Sauerstoffflasche o.ä. zur Verfügung gestellt werden.

Nach allgemein-chirurgischen Eingriffen, besonders aber nach Eingriffen an den Augen und im HNO-Bereich kann es aufgrund der Druckdifferenz der Nasennebenhöhlen zum Flugzeuginneren zu Problemen, vor allem starken Schmerzen, kommen. Infekte der oberen Luftwege sowie ein Ileus, also eine Störung der Darmpassage, können ebenfalls zu Beschwerden führen.

Etwas Technik, Luftfeuchtigkeit

Die Luft wird im Prinzip aus den Turbinen – natürlich vor der Verbrennung – komprimiert und durch Filter, u.a. vom Ozon gereinigt, in das Flugzeuginnere geblasen.

Die verbrauchte Luft verlässt das Flugzeug aus an den Fensterseiten im Boden befindlichen Luftschlitzen. Die Luft im Inneren der Flugzeuge wird in Abhängigkeit vom Flugzeugtyp im Mittel 30 mal pro Stunde ausgetauscht. Ein Teil der verbrauchten Luft wird jedoch nicht nach aussen befördert sondern nach einer speziellen Aufbereitung wieder in die Maschine geblasen. Das Verhältnis zwischen frischer, also von aussen eingeblasener Luft, zu aufbereiteter Luft beträgt etwa 60% zu 40%.

Bei allen zur Zeit im Verkehr befindlichen Anlagen für die Luftversorgung der Passagiere von Flugzeugen wird eine Luftfeuchtigkeit von ca. 10% erreicht. Das bedeutet, dass die Passagiere, und natürlich auch die Crew, extrem trockene Luft einatmen. Die Temperatur in der Maschine beträgt dabei zwischen 18° und 21° Celsius. Es sei erwähnt, dass die Luftfeuchte in den gemässigten Zonen, wie den USA oder Mittel- und Nordeuropa, üblicherweise mehr als 60% beträgt.

Zu trockene Luft kann u.a. folgende Auswirkungen haben:

  • trockene Haut
  • trockene Schleimhäute von Mund, Nase und Augen
  • aufgrund der trockenen Schleimhäute Atem- und Schluckbeschwerden
  • vermehrter Flüssigkeitsverlust vor allem über die Atmung
  • schmerzhafte Augen

Um diese Probleme zu vermeiden, ist es empfehlenswert, während des Fluges viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Möglichst mehr als dem vorhandenen Durstgefühl entspricht. Dabei sollte möglichst auf Kaffee, Tee und Alkohol verzichtet werden und stattdessen Säfte oder Wasser getrunken werden.

Krankheitserreger

Aufgrund der Tatsache, dass rund 40% der aktuell vorhandenen Luft verbraucht und wiederaufbereitet ist, ist es nicht zu vermeiden, dass sich in der Luft befindliche Keime in der gesamten Maschine ausbreiten können. Das Risiko, sich auf diese Weise eine Infektion zuzuziehen ist allerdings gering. Obwohl immer wieder von auf diese Weise ausgelösten Infektionen, wie z.B. von Tuberkulose und grippalen Infekten berichtet wird. Bei immun-geschwächten Patienten kann es jedoch zu Problemen kommen. Im Zweifel muss ein Arzt konsultiert werden. Eventuell sollte ein Mund- Nasenschutz in Erwägung gezogen werden.

Natürlich sollten Menschen, die an infektiösen Erkrankungen leiden, die über die Luft übertragbar sind, aus Rücksicht auf ihre Mitmenschen auf Flugreisen verzichten oder zumindest dafür sorgen, dass andere nicht gefährdet werden können.

Besonders sorgfältig sollten Organtransplantierte eine Flugreise planen.

Zeitliche Planung

Vor kürzeren Tropenaufenthalten (Dauer bis ca. 1 Monat) ist es in der Regel ausreichend, eine Impf- und Reiseberatungskonsultation auf 2-4 Wochen vor der geplanten Abreise festzulegen.
Vor einer kurzfristig angesetzten Abreise (last minute – Reisen ) sollte eine Beratung so rasch als möglich erfolgen. Dies ist insbesondere für Reisen in Gebiete mit einem hohen Malaria-Uebertragungsrisiko wichtig (v.a. tropisches Afrika), um nötigenfalls mit einer vorbeugenden Einnahme eines Malariamedikamentes noch rechtzeitig beginnen zu können.
Vor längeren Reisen, Expeditionen und ausgesprochenen Langzeitaufenthalten in den Tropen oder Regionen mit besonderen Krankheitsrisiken empfiehlt sich eine erste Konsultation wenn möglich 2-3 Monate vor der Ausreise. Damit ist ausreichend Zeit gegeben, um allenfalls nötige Neuimpfungen in den optimalen zeitlichen Abständen vorzunehmen.

Preise, Leistungen der Krankenkassen

Die Verrechnung aller Leistungen (Konsultation, Beratung) erfolgt nach dem offiziellen, im Kanton Zürich geltenden Krankenkassentarif.
Die Impfungen und Reiseberatung sind in der Regel bei der letzten Impfung vor der Ausreise bar zu bezahlen.
Allein die alle 10 Jahre nötige Auffrischimpfung gegen Starrkrampf (Tetanus) muss gemäss dem eidgenössischen KVG (Krankenversicherungsgesetz) von der obligatorischen Krankengrundversicherung vergütet werden.
Zahlreiche Zusatzversicherungen übernehmen die Kosten für Reiseberatung und Impfungen, oder entrichten zumindest einen Beitrag daran. Erkundigen Sie sich bei Ihrer Krankenkasse, oder senden Sie den Quittungsbeleg an diese ein.

Einige Fragen, die Sie sich vor jeder Tropen-Reise stellen sollten
  • Besteht das Risiko einer Malaria – Uebertragung? Wie schütze ich mich am besten davor?
  • Wie beuge ich einer Reisedurchfall – Erkrankung vor, und was unternehme ich dagegen, falls eine solche trotzdem auftritt?
  • Ist mein Reisestil oder meine Reiseroute möglicherweise mit besonderen Gesundheitsrisiken verbunden?
  • Besitze ich eine Liste des Inhaltes einer Reiseapotheke, die meiner geplanten Reise angepasst ist?
  • Habe ich Gesundheitsprobleme, welche auf einer Tropenreise allenfalls zu unerwarteten Schwierigkeiten führen könnten?

Speziell Transplantierte Personen müssen die Ferienplanung mit ihrem Arzt besprechen. Einige Urlaubszile kommen für Sie nicht in Frage. Damit beim Zoll keine Probleme mit den mitgeführten Medikamenten entstehen, sollte möglichst eine entsprechende schriftliche Bestätigung ihres Arztes vorliegen

Reisemedizinischer InfoService

Hier finden Sie länderspezifische Informationen zu den Impfempfehlungen, der Malariasituation, den Gesundheitsrisiken, aktuellen Gesundheitsmeldungen, Botschaften und medizinischen Einrichtungen

Reisemedizinischer Infoservice der Universität München:
Internet:www.fit-for-travel.de

Empfehlungen der Schweizerischen Arbeitsgruppe für Reisemedizinische Beratung:
Internet: www.safetravel.ch

Seite zur Reisemedizin des Bundesamtes für Gesundheit:
Internet: www.bag.admin.ch

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