Neue Diagnosemethode für Lungenhochdruck

Forscher des Grazer Ludwig Boltzmann Instituts haben eine neue Methode zur Erkennung von Lungenhochdruck entwickelt.

Mittels einer Computertomographie ist es möglich, die lebensgefährliche Erkrankung ohne Eingriff im frühen Stadium zu erkennen.

Für eine eindeutige Diagnose von Lungenhochdruck muss derzeit ein aufwendiger Herzkatheter gelegt werden, der in einem operativen Eingriff durch die rechte Herzkammer in die Lungenarterie eingeführt wird. Dieser Eingriff ist für den Patienten belastend und ungeeignet für Routineuntersuchungen.

Lungenhochdruck als Nebenbefund

Das neue Diagnoseverfahren ist für den Patienten sehr angenehm, weil der Lungenhochdruck quasi als Nebenbefund erhoben werden kann, so der Leiter der Klinischen Abteilung für Pulmonologie an der Med Uni Graz, Horst Olschewski. Der Blutfluss wird im Rahmen einer Computertomographie-Untersuchung erfasst. Das Verfahren benötige nur eine geringe zusätzliche Röntgendosis.

Bis hin zum tödlichen Herzinfarkt

Lungengefässe transportieren im Minutentakt das Blut des Körpers durch die Lunge. Ist das Atmungsorgan schlecht durchblutet, weil sich die darin befindlichen Blutbahnen verengen, steigt der Druck in den Lungenarterien an. Gegen diesen Widerstand kämpft die rechte Herzhälfte mit erhöhter Pumparbeit an, was schliesslich zu einer fortwährenden Überlastung und Vergrösserung der rechten Herzkammer bis hin zum meist tödlichen Herzinfarkt führt.

Hohe Dunkelziffer an Erkrankten

Eine Früherkennung der Krankheit war im Rahmen von Routineuntersuchungen bisher nicht möglich. Meist erfolgt die Diagnose erst im fortgeschrittenen Alter. Es gibt auch eine hohe Dunkelziffer an Erkrankten. Das soll sich mit der neuen Methode ändern, da die Betroffenen die Chance auf eine frühere Therapie bekommen.

Zum Patent angemeldet

Ob dadurch künftig die belastende Katheter-Untersuchung ersetzt wird, werden erst weitere Untersuchungen zeigen. Die Computertomographie kann im Vergleich zur Katheter-Untersuchung mit weniger Personal und kostengünstiger durchgeführt werden. Die neue Methode wurde bereits zum Patent angemeldet.

[@uelle: Med Uni Graz]
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