Beinschwellung (Beinödem)

Die Beinschwellung oder das Beinödem ist eine Ansammlung von Flüssigkeit im Gewebe und kann eine Reihe ganz unterschiedlicher Ursachen haben.

Oft sind beide Beine betroffen, allerdings kann es auch zu einer Beinschwellung/Beinödem in nur einem Bein kommen. Meistens ist die Schwellung schmerzlos und das Bein ist nicht gerötet. Oft fängt die Beinschwellung an den Knöcheln an und steigt dann aufwärts.

Entstehung

Wenn sich der Druck der Flüssigkeit, also des Blutes oder der Lymphflüssigkeit (der hydrostatische Druck), in den Beinen zu sehr erhöht, kann es sein, dass sich die Flüssigkeit in den Beinen staut. Beim Blut ist es zum Beispiel so, dass es aus zwei Anteilen besteht: den Blutzellen (Blutkörperchen) und dem flüssigen Blutserum. Staut sich das Blut auf, und wird der Druck sehr hoch, kann es sein, dass das Serum ins Gewebe gedrückt wird. So kommt es zu einer Beinschwellung.
Es gibt noch einen weiteren Mechanismus, wie eine Beinschwellung zustande kommen kann: Zwischen dem Gewebe und den Blutgefässen herrscht ein gewisses Gleichgewicht zwischen festen Anteilen wie Zellen und Eiweissen einerseits und den flüssigen Anteilen andererseits. Ist dieses Gleichgewicht, das man den osmotischen Druck nennt, gestört, weil es im Blut vergleichsweise zu wenig feste Anteile gibt (vor allem zu wenig Eiweisse wie das Albumin), so strömt die Flüssigkeit aus den Blutgefässen (das Blutserum) in das umgebende Gewebe. Auch in dem Fall, wenn in den Blutgefässen viel mehr Flüssigkeit ist, als im Gewebe, kommt es zu so einer Ausgleichsreaktion.

Ursachen

Es gibt eine Vielzahl von Ursachen, die zu einer Beinschwellung führen können. Der hydrostatische Druck (Druck der Flüssigkeit in den Gefässen) kann zum Beispiel zu hoch sein, wenn das Herz zu schwach ist, um das Blut richtig durch den Körper zu pumpen (z.B. als Folge der pulmonalen Hypertonie). Man nennt das eine Herzinsuffizienz. Auch bei einer Thrombose, wenn ein Blutgefäss verstopft ist, das das Blut zum Herzen zurück transportiert (eine Vene), kann es zu einem erhöhten hydrostatischen Druck und einer Beinschwellung als Folge kommen. Hierbei ist dann meistens nur ein Bein betroffen. Der osmotische Druck (das Gleichgewicht zwischen festen und flüssigen Anteilen des Gewebes und der Gefässe) kann zum Beispiel bei einer Nierenschwäche (Niereninsuffizienz) gestört sein.

Beinschwellung während der Reise?

Während einer Reise, zum Beispiel mit dem Bus oder dem Flugzeug, muss man oft lange und fast ohne Bewegung sitzen. Weil hierbei die Muskeln der Beine nur wenig bewegt werden und die Knie gebeugt sind, kann das Blut nicht richtig transportiert werden. Es fliesst einerseits zu langsam, so dass es zu einer Thrombose kommen kann, die gefährlich sein kann. Durch den Stau erhöht sich der Druck in den Blutgefässen und die Flüssigkeit wird ins Gewebe gepresst. Deshalb sollte man auf Reisen versuchen, sich so oft wie möglich die Beine zu vertreten, also im Flugzeug zum Beispiel einmal in der Stunde im Mittelgang auf und ab gehen. Ansonsten kann es auch vollkommen gesunden Menschen nach drei bis vier Stunden herumsitzen zu einer Beinschwellung oder Thrombose kommen. Noch gefährdeter sind Menschen, die schon eine Vorschädigung oder Erkrankung des Kreislaufs oder Herzens haben.

Kann eine Beinschwellung gefährlich sein?

Auch wenn eine Beinschwellung (ein Beinödem) nicht weh tut, so kann doch eine ernsthafte Erkrankung der Grund dafür sein. Deshalb ist es in jedem Fall angeraten, einen Arzt aufzusuchen.

@uelle [Qualimedic.com AG]

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