IST EINE HEILUNG DER PULMONALEN ARTERIELLEN HYPERTONIE IN ZUKUNFT MÖGLICH?
Offene Behandlung mit Glivec® (Imatinib) In diesem Beitrag wird über die PH-Behandlung mit dem Medikament Glivec® (Imatinib) informiert und die offene Behandlung in Zürich am USZ offeriert.
An einem Fallbeispiel von Prof. Dr. med. R.Speich möchte ich ihnen die sehr guten Ergebnisse vorstellen:
Dies ist der Verlauf nach 6 Monaten Behandlung mit Glivec® bei einer 38jährigen Patientin am UniversitätsSpital Zürich. Sie hatte eine schwerste IPAH und war praktisch bettlägrig. Unter einer konventionellen 3er-Therapie kam es zu einer deutlichen Verbesserung, es blieb aber immer noch eine deutliche PH mit einem Gefässwiderstand über 1000dyn*sec*cm-5, war immer noch eine ungünstige Prognose bedeutet hätte. Nach 6 Monaten Glivec® hatte sich der Wert auf 300 reduziert, was annähernd einem Normalwert entspricht (<220). Besonders eindrücklich ist der Verlauf des proBNP, einem Marker der rechtsventrikulären Funktion, der erst unter Glivec® sich dramatisch verbesserte.
Verlauf der klinischen, chemischen und hämodynamischen Parameter unter Therapie vor und nach dem Einsatz von Glivec® (Imatinib); Arbeitsgruppe Pulmonale Hypertonie, UniversitätsSpital Zürich

Diagramm des Verlaufes bei der Patientin
Legende:
PVR= Pulmonary vascular resistance (Lungengefässwiderstand)
- Normwert
- Maximum bei der Patientin 2261, vor Beginn von Glivec® unter maximalster Therapie 1129 (!) und zuletzt unter Glivec® noch 300
- Wichtiger prognostischer Parameter, WerteSvO2 = Gemischt-venöse Sättigung
- Bester Parameter für die Beurteilung der Kreislauffunktion bzw. der Durchblutung des Körpers
- Normwert 75%
- Prognostisch noch wichtiger als der PVR: <63% schlechte Prognose
- Minimum bei der Patientin 37%, vor Beginn von Glivec® unter maximalster Therapie 48% (!) und zuletzt unter Glivec® bereits 69%
proBNP = Brain Natriuretic Peptide
- Ausdruck der Funktion des rechten Ventrikels
- Heutzutage der wichtste Parameter für den Schweregrad der Krankheit und der Prognose
- Sehr schlechte Prognose bei Werten >1000 (vgl. Phase vor Glive®-Therapie), insbesondere wenn der Wert noch ansteigt beträgt die Sterblichkeit bis 40%.
6MW = 6-Minuten-Gehtest
- Gibt Auskunft über den funktionellen Zustand des Patienten
- Weniger guter prognostischer Faktor, abhängig von Alter, Geschlecht, Grösse, Training
- Anstieg unter Glivec® unter bereits maximaler Therapie 56m auf 500, entsprechend der durchschnittlichen Verbesserung bei den meisten Medikamentenstudien bei PAH.
- Der Anstieg ist im Gegensatz zu den anderen Werten relativ bescheiden, was damit zu erklären ist, dass die Gehstrecke schon vor Therapiebeginn relativ gut war, was man vor allem bei jungen PatientInnen trotz beträchtllicher PH relativ häufig sieht.
UniversitätsSpital Zürich / Prof. Dr. med. Rudolf Speich (verst.)
[@uelle:UniversitätsSpital Zürich / Prof. Dr. med. Rudolf Speich]
