Sauerstoff-Langzeit-Therapie: wann und wie?

Um die Progression der pulmonal-arteriellen Hypertonie aufzuhalten, sollte rechtzeitig die Indikation für eine Sauerstoff-Langzeit-Therapie überprüft werden.

Eine solche ist grundsätzlich dann indiziert, wenn bei einem stabilen Patienten nach optimierter, ca. vierwöchiger Basistherapie der Sauerstoffpartialdruck unter 55 mmHg liegt. Ziel einer Sauerstoffbehandlung ist die Anhebung der Sauerstoffsättigung auf über 90%. Dies erfordert eine Behandlungszeit von mindestens 15 Stunden täglich. Aber auch bei Patienten mit einem Sauerstoffpartialdruck in Ruhe > 60 mmHg kann eine Sauerstofftherapie sinnvoll sein, und zwar dann, wenn unter Belastung oder im Schlaf die Werte deutlich absinken.

Die Behandlung der pulmonalen Hypertonie mit Sauerstoff hat inzwischen eine lange Geschichte.Sie gilt bisher als eine der wenigen wirksamen Massnahmen zur Verbesserung der Prognose. Entsprechend der Hypothese der hypoxischen Vasokonstriktion führt die Gabe von Sauerstoff bei der Mehrzahl der Patienten zu einer Senkung der Pulmonalisdrücke. Vor Behandlungsbeginn ist aber immer zu prüfen, ob der Patient auf die Sauerstoffgabe anspricht, und ob keine gefährdende CO2 -Zunahme beobachtet wird. Bei der diagnostischen Herzkatheteruntersuchung sollte deshalb gleichzeitig überprüft werden, ob Sauerstoff den Pulmonalisdruck senkt. Wichtig ist, dass der Sauerstoff über möglichst viele Stunden des Tages gegeben wird: Ein Minimum von 15 Stunden ist Voraussetzung für einen Erfolg. Hierzu werden am häufigsten Nasenbrille Nasen-Velo eingesetzt.

Das Funktionsprinzip der Sauerstoffquellen in der Heimtherapie

Der Sauerstoff wird über eine Sauerstoffbrille, über eine Nasenmaske oder über einen direkt in die Luftröhre eingelegten kleinen Plastik-Katheter (transtrachealer Katheter) zugeführt.
Sauerstoffkonzentratoren sind die Sauerstoffquelle zu Hause. Sie filtrieren (und konzentrieren) den Sauerstoff aus der Zimmerluft und führen ihn dem Patienten mit einem praktisch beliebig verlängerbaren Schlauch zu. Damit können sich die Patienten zu Hause frei bewegen und ihre alltäglichen Beschäftigungen im Haushalt verrichten. Solche Apparate sind in der Bedienung und im Unterhalt sehr anspruchslos, im Langzeitbetrieb kostengünstig, jedoch weitgehend auf den Einsatz in der eigenen Wohnung beschränkt.
Die mobile Sauerstofftherapie ergänzt die Heimbehandlung, indem sie auch Aktivitäten und Erwerbsarbeit ausser Hause ermöglicht. Mit komprimiertem Sauerstoff in 1-2 Liter-Flaschen – verbunden mit einem elektronischen Sauerstoffregler, welcher nur bei der Einatmung die notwendige Sauerstoffmenge zuführt – kann die Sauerstofftherapie während 6-8 Stunden auch auswärts aufrechterhalten werden. Die kantonalen Ligen richten diesen Patienten zuhause ein Depot mit mehreren kleinen Sauerstoff-Flaschen ein, die regelmässig nachgefüllt werden.

Sauerstoff – Applikation

Die übliche Verbindung zwischen Sauerstoffquelle und Patienten sind heutzutage doppellumige Sauerstoffbrillen, welche im Gegensatz zu anderen Nasensonden auch von den Patienten mehrheitlich präferiert werden. Nachteile sind der Verlust von Sauerstoff nach aussen, ungenügende Zufuhr bei Mundatmung, Austrocknung und Verletzung der Schleimhaut bei höherem Flow (> 3 Liter/min.) und kosmetische Beeinträchtigung, welche vor allem die mobile und extradomiziliäre Sauerstofftherapie behindert.

Bei einer nach bisherigen Erfahrungen vertretbaren Komplikationsrate hat der transtracheale Katheter (z.B. Scoop-System) gegenüber der nasalen Sauerstoffapplikation folgende Vorteile:

  • verminderter Sauerstoffverbrauch (ca. 50 %!)
  • verminderte Totraumventilation (weniger Atemarbeit)
  • verbesserte Effizienz und Sicherheit der Sauerstoffzufuhr (unabhängig von Mundatmung)
  • verbesserte Kosmetik und deshalb auch verbesserte Behandlungsdiziplin und Behandlungsdauer möglich (= verbesserte Therapie-Compliance).
  • Keine Probleme und Komplikationen an der Nasenschleimhaut.

Die transtracheale Sauerstoffzufuhr ist die Applikationsform der Wahl bei der mobilen Sauerstofftherapie. Der Katheter sollte ausschliesslich in einem routinierten Fachzentrum eingelegt und von diesem auch periodisch und bedarfsweise kontrolliert werden.

Transtracheale Sauerstofftherapie – Was ist das? (SCOOP)

Transtracheale Sauerstofftherapie ist eine neue Methode, Sauerstoff auf direktem Wege in die Lungen einzubringen. Dies geschieht durch einen kleinen, flexiblen Katheter, der vom unteren Hals in die Trachea (Luftröhre) verläuft. Dies ist wirksamer als die Sauerstoffgabe mit einer Nasenbrille, weil der Sauerstoff sofort in die Lunge gebracht wird, wo er gebraucht wird. Den meisten Patienten kann der kleine Katheter in wenigen Minuten bei einer örtlichen Betäubung eingeführt werden, ohne dass ein Krankenhausaufenthalt notwendig wird. Dieser kleine Eingriff ist unproblematisch und bereitet wenig Unbehagen.

Broschüre als PDF-File: Flyer_Scoop_d


Probleme bei der Sauerstoffzuführung

Einige Patienten bekommen Hautreizungen am Ohrläppchen dass durch die Reibung des Sauerstoffschlauches entsteht.
Dieses kann aber durch ein entsprechendes fixieren des Schlauches weitgehend verhindert werden. Im Sommer wenn man etwas mehr transpiriert sollte man die Hautstellen die mit dem PVC-Schlauch in Kontakt kommen öfters mit einem Tuch trocknen um eine zusätzliche Reibung zu unterbinden. Bephanthen Wund und Heilsalbe sehr dünn aufgetragen wurde dabei auch schon empfohlen. Zur Schlauchbefestigung kann z.B. auch mit einer Krawattennadel durch deren Öse am Ende sich der Schlauch hindurchziehen lässt und somit am Hemd oder an der Jacke fixiert werden kann verwendet werden oder versuchen sie den Schlauch nicht vorne am Hals, sonden hinten am Kopf zu fixierten.

Sollte es aber eher ein optisches Problem sein, so gibt es auch da eine Alternative. Die Kickingerbrille

Während die Sauerstoffquellen immer kleiner, handlicher und geräuschloser werden, hat sich an dem Aussehen der Sauerstoff – Nasensonden nur wenig geändert. Sie sind ein – oder zweilumig, aus hellem oder grünem PVC – Material und lenken den Blick sofort auf den Träger.
Der Gewinn an Lebensqualität wird durch das Bewusstsein einer Behinderung aufgehoben. Die Folgen sind ungenügende Akzeptanz und PatientenCompliance.
Aus diesem Grunde wurde eine neue Sauerstoffbrille entwickelt, die den Namen BRILLE auch verdient. Sie wurde nach den Vorstellungen eines Patienten, der seit mehr als 6 Jahren sauerstoffpflichtig ist, von einem Optiker hergestellt. Während es sich bei dem amerikanischen Vorbild um eine wenig attraktive Einmalbrille handelt, wird bei Kickinger in qualitativ hochwertige, nach dem persönlichen Geschmack ausgesuchte Brillen, der zuführende Sauerstoffschlauch im Brillengestell fast unsichtbar eingebaut. Bei Nicht – Brillenträgern werden in das Gestell Plan- oder Sonnengläser eingesetzt.
Durch stabile handgefertigte Ösen an der Innenseite der Brillenbügel läuft der Schlauch entlang der vorgegebenen Brillenfassung zur Nase.
Die Zufuhr des Sauerstoffes in die Nase erfolgt durch einen auswechselbaren 180° Eingangsbogen, der am Ende mit einer weichen Silikonolive versehen ist. Im Gegensatz zu dem amerikanischen Modell wird der Sauerstoff einlumig zugeführt. Bei Problemen mit der Nasenschleimhaut wird der Zugang zum Naseneingang gewechselt.
Das Auf – und Absetzen der Sauerstoffbr ille ist durch die seitliche Verankerung des Sauerstoffschlauches so bequem wie bei einer normalen Brille. Die Sauerstoff – Langzeittherapie kann problemlos mit einer Flussrate von 0,25 bis 3 Liter pro Minute durchgeführt werden. Bei höheren Flussgeschwindigkeiten muss die Brille zweilumig gebaut werden. Während die herkömmlichen Sauerstoff – Nasensonden alle 8 bis 14 Tage gewechselt werden müssen, weil das PVC – Material hart wird, muss der integrierte Sauerstoffschlauch durch die geschützte Lage nur alle 2 – 3 Monate ausgetauscht werden. Die Kosten des Zuführungsschlauches, der als Meterware lieferbar ist, liegen dabei erheblich niedriger als der einer Sauerstoffsonde.
Der Aufpreis eines Brillenmodelles nach Kickinger – Dirmeier hat sich für den Kostenträger bereits nach ca.10 Monaten amortisiert. Nach Erfahrungen von Kickinger wird durch die versteckte Sauerstoffzufuhr die PatientenCompliance erheblich verbessert.
Im übrigen treten die wunden Stellen in Verbindung mit der Kickingerbrille sehr viel seltener auf, zum einen sind die Siliconschläuche dehnbar und hautfreundlicher, zum anderen wird der Zugdruck mehr auf die Brillengestell-und Nasenbügel verteilt.

Brillen-Information:
Optik Kickinger
Poststrasse 11
D- 83435 Bad Reichenhall
Tel. +49 8651 – 3448
Fax: +49 8651 – 68434


Oxy-View

Die Fa. Lamprecht AG, hat seit neustem auch sehr schöne O2-Brillen für Damen und Herren im Angebot. Diese Brillen kann man über die Kantonale Lungenliga bestellen.

Broschüre als PDF-File: | OxyView
Internet:w ww.lamprechtag.com

O2-Brille O2-Brille normal mit Schlauch

die O2-Brille (l) und das herkömmliche mit Schlauch (r)

Herren-O2-Brille

O2-Brille Ersatzteile

O2-Brille Schema

Man muss schon genau hinsehen, um etwas von der Sauerstoffzufuhr mitzubekommen.

Internet des Herstellers aus den USA: www.oxyview.com


Der Sauerstoff-Generator Oxy-Gen lite®

Erzeugung von Sauerstoff mit einer Kombination aus Elektrolyse und Brennstoffzellen-Technologie.

Sauerstoff-Generator Oxy-Gen lite®

Folgende Eigenschaften charakterisieren diesen Generator:

  • 100% Sauerstoff wird durch Elektrolyse gewonnen
  • 1. Sparsystem, welches sich permanent dem Atemmuster des Patienten anpasst und somit auch nachts funktioniert.
  • Sparsam dank Brennstoffzelle
  • Tragbar dank geringem Gewicht von unter 9 kg
  • In den attraktiven Farben lichtgrau, sonnenblumengelb und bordeaux erhältlich
  • Praktisch wartungsfrei

 

Sauerstoff-Generator Oxy-Gen lite®

Datenblatt als PDF-Datei: oxygenlite

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